unternehmensjurist Ausgabe 2/2024

KI in der Rechtsabteilung
Grundlagen und strategische Entwicklung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Sie werden es sicherlich bereits zur Kenntnis genommen haben: Entgegen den Forderungen vieler Verbände (unter anderem des BUJ und des BDI) haben die EU-Mitgliedstaaten nun doch für die CSDDD (EU-Lieferkettenrichtlinie) gestimmt. Laut Presse hat sich ein Mitgliedstaat die Zustimmung zur CSDDD mit Zugeständnissen bei der EU-Verpackungsverordnung abringen lassen. Wenn dem so gewesen sein sollte, wäre – so sagt es der BDI mit Recht – das Durchdrücken gegen alle Widerstände und um jeden Preis im Hinterzimmer beispiellos.

Wenngleich der Anwendungsbereich der CSDDD auf Unternehmen mit min- destens 1.000 Beschäftigten reduziert wurde und die Richtlinie erst in mehreren Stufen zur Anwendung kommt, wird sie dennoch den Großteil der Unternehmen treffen – entweder unmittelbar oder im Ergebnis mittelbar über vertragliche Regelungen mit größeren Unternehmen, die unmittelbar dem Anwendungsbereich unterfallen. Der BUJ wird sich auf allen Ebenen für eine praxisgerechte Umsetzung der CSDDD in nationales Recht einsetzen. Haben Sie hierzu Anregungen aus Ihrer Inhouse-Praxis? Dann melden Sie sich gerne bei der Geschäftsstelle des BUJ, damit wir diese gegenüber der Politik und den Verwaltungen vorbringen können.

Auch im Übrigen dreht sich das regulatorische Rad konstant und mit hoher Geschwindigkeit weiter. Inzwischen ist der Referentenentwurf des BMJ zur Umsetzung der CSRD erschienen. Mit der Umsetzung der Nachhaltigkeitsrichtlinie sollen im HGB neue Regelungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und zu deren Prüfung eingeführt werden. Der BUJ wird den Gesetzgebungsprozess konstruktiv begleiten und in der Ad-hoc-Arbeitsgemeinschaft ESG die geplanten Änderungen eingehend besprechen.

Abseits der zahlreichen ESG-Themen dominiert das Thema KI das BUJ-Jahr 2024. Viele von Ihnen haben wir bereits auf den beiden KI-Summits in München und dem Digital Law Summit in Düsseldorf treffen können. Auch diese Ausgabe des unternehmensjurist widmet sich dem Schwerpunktthema KI. Ferner legen wir im Herbst unseren seit vielen Jahren angebotenen Zertifikatslehrgang Digital Legal Counsel neu auf – ebenfalls mit einem umfassenden Teil zu KI.

KI wird schließlich auch im Mittelpunkt unseres UJK 2024 unter dem Motto „Inhouse Counsel 4.0 – alles nur KI?“ stehen, der vom 11. bis 13. September im Steigenberger Hotel am Kanzleramt stattfinden wird. Das Kongressprogramm ist inzwischen weit fortgeschritten.

Eine Anmeldung zum UJK ist ab jetzt über die Webseite des BUJ möglich. Nutzen Sie jetzt noch die Gelegenheit, sich die Teilnahme am UJK zum Frühbucher-Preis zu sichern. Ich selbst werde dort übrigens auch einen Vortrag zu KI halten – zu dem KI-Tool, das wir bei uns inhouse im April für die Juristinnen und Juristen einführen werden (der Pilot lief schon im vergangenen Jahr). Aber damit Ihnen so viel KI nicht zum Halse raushängt: Kommen Sie doch ganz analog in Person im September nach Berlin – ich freue mich darauf!

Herzliche Grüße
Ihre Claudia Junker

Deckblatt Unternehmensjurist Ausgabe 2:2024

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Digital Law Summit in Düsseldorf mit KPMG Law
Dr. Patrick Christian Otto

Am 14.02. konnten wir mit unserem Strategischen Partner KPMG Law zum Digital Law Summit begrüßen. Blumensträuße gab es in Düsseldorf am Valentinstag nicht, doch den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bot sich ein bunter und facettenreicher Strauß an Digitalthemen mit vielen aktuellen Hot Topics.

KI-Summits in München mit CMS
Dr. Patrick Christian Otto

Das Thema KI gehört zu den Trendthemen des Jahres 2024. Dies wurde beim BUJ bei den KI-Summits in München mit CMS am 08.02.2024 und 12.03.2024 mehr als deutlich.

 

BUJ nimmt Stellung zur geplanten Modernisierung des Schiedsverfahrensrechts
Dr. Patrick Christian Otto

Das BMJ hat Anfang Februar einen Referentenentwurf (RefE) zur Modernisierung des Schiedsverfahrensrechts veröffentlicht. Er enthält aus Sicht des BMJ viele gute Ansätze, schießt aber an einigen Stellen übers Ziel hinaus. So manches, was auf den ersten Blick praktisch und transparent erscheint, schafft Rechtsunsicherheit und gefährdet die Vertraulichkeit.

Der BUJ ist Kooperationspartner der Legal Operations Konferenz 2024 – Sonderrabatt für BUJ-Mitglieder

Kein Thema wird seit Monaten lebhafter diskutiert als der Einfluss künstlicher Intelligenz auf den Rechtsmarkt. Dabei beschränkt sich die Debatte oft auf mögliche Risiken. Der Blick auf die Chancen, die diese Technologie Rechtsabteilungen und Kanzleien bietet, bleibt dagegen häufig versperrt – nicht selten aufgrund unzureichender Kenntnis der technischen Grundlagen. Die Legal Operations Konferenz 2024, die vom 13. bis 14.06.2024 in Köln stattfindet und alljährlich von JUVE und der nwb Akademie veranstaltet wird, informiert und bietet Orientierung bei dieser Thematik.

Fachgruppe Legal Technology & Operations
Jutta Löwe / Dr. Peter Schichl

In Zeiten virtueller und hybrider Meetings ist es eine Weile her, dass die Fachgruppe Legal Technology & Operations in Person zusammengekommen ist. Während die digitale Transformation alle Bereiche unseres Lebens erfasst, konnten die Mitglieder der Fachgruppe dank des Gastgebers, der Deutschen Telekom AG, nicht nur die juristische Zukunft diskutieren, sondern auch Konzepte über den Einfluss der Digitalisierung auf sämtliche Lebensbereiche erörtern.

Schwerpunkt

KI in der Rechtsabteilung: Grundlagen und strategische Entwicklung
Nathalia Schomerus / Dr. Frederik Leenen

Auch Rechtsabteilungen stehen vor der Aufgabe, generative KI für sich nutzbar zu machen. Immer neue Entwicklungen und Tools verwirren zum Teil mehr als sie helfen. Eine Übersicht über die Grundlagen von generativer KI und ein Blick in die nahe Zukunft.

Praxisnahe KI-Anwendungen in der Rechtsabteilung
Tanja Burkert / Dr. Thomas Bachmann / Nathalia Schomerus / Dr. Frederik Leenen / Noah E. Walinski

Die Siemens AG Rechtsabteilung testet schon seit Jahren KI-Anwendungen und -Lösungen – und lernt dabei auch aus dem Scheitern. CMSDeutschland stellt Erkenntnisse aus ihren KI-Assistenten vor und klärt wichtige Fragen zur Auswahl externer Toolanbieter.

AI Act: Compliance-Anforderungen für Anbieter und Betreiber von KI-Systemen
Prof. Dr. Domenik H. Wendt, LL.M.

Wenn er in Kraft tritt, finden die Vorgaben des AI Acts nach einem vierstufigen System Anwendung. Damit werden auch neue Pflichten für Anbieter und Betreiber von KI-Systemen verbindlich. Die Kataloge sind lang, die Sanktionen empfindlich.

Recht in der Praxis

Geschäftspartner in Schwierigkeiten: Risiken und Absicherungsstrategien
Dr. Matthias Tresselt / Dr. Florian Kienast

Wenn Geschäftspartner nur über eine geringe oder gar unzureichende Liquidität verfügen, Lieferungen und Leistungen verspätet oder gar nicht bezahlt werden, sollten Unternehmen sich für den Fall einer Insolvenz absichern. Um Anfechtungsrisiken zu reduzieren, muss man sie zuerst erkennen.

Das Zukunftsfinanzierungsgesetz
Dr. Peter Hennke / Dr. Christian Bosse / Christan A. Lauer

Neue Regeln vom leichteren Zugang zum Kapitalmarkt für Start-ups und KMUs bis hin zum höheren bedingten Kapital für Mitarbeiterentgelte sollen helfen, den Wirtschaftsstandort Deutschland attraktiver zu machen. Ein Überblick für Unternehmen.

Arbeitsrecht in der Praxis: Das Sabbatical als Chance für Mitarbeiter und Unternehmen
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Seit die Unternehmen versuchen, die Mitarbeitenden wieder ins Büro zu holen, äußern immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den Wunsch nach einem Sabbatical. Welche Modelle es gibt und wie Arbeitgeber sie gewinnbringend einsetzen können.

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Seit acht Monaten General Counsel: „Noch viel toller, als ich gedacht habe.“
Ein Interview mit Dr. Tina Sandmann

Seit August 2023 ist Dr. Tina Sandmann Group General Counsel bei Merck. Ein Gespräch über den Mut zum Rückschritt, den meistunterschätzten Businessskill und ihren Tipp für alle, die den Weg zum GC einschlagen wollen.

Lead Counsel bei Audi: 7 Fragen an Sebastian Rockstroh
Ein Interview mit Sebastian Rockstroh

Persönlichkeiten, die als Unternehmensjurist oder Unternehmensjuristin arbeiten, erklären, was ihren Job für sie ausmacht. Sebastian Rockstroh mag Autos, Menschen und die digitale Zukunft. Da ist es bei Audi wohl sogar noch besser als Libero.

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